„Im Namen der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken …“

Urteile sowjetischer Militärtribunale (SMT) in Dresden

  • Name
    ID
  • Geburts­datum
    Geburts­ort
  • Verurteilungs­datum
  • Nachname: Abelt
    Erich
  • Vorname: Erich
  • Geburtsdatum: 11.5.1909
    Weißwasser
  • Geburtsort: Weißwasser
  • Verurteilungsdatum:18.2.1950
  • Mehr:
  • Gericht:SMT
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-10, StGB RSFSR
    Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6, StGB RSFSR
  • Strafmaß:20 Jahre
  • Haftorte: Dresden (MfS-UHA)
    Bautzen
  • Identifikationsnr.:619469
  • Nachname: Abramowski
    Günter
  • Vorname: Günter
  • Geburtsdatum: 10.6.1928
    Gilgenburg (Dąbrówno)
  • Geburtsort: Gilgenburg (Dąbrówno)
  • Verurteilungsdatum:15.2.1949
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen (Speziallager)
    Bautzen I
  • Identifikationsnr.:619498
  • Nachname: Achilles
    Gerhard
  • Vorname: Gerhard
  • Geburtsdatum: 15.3.1920
    Leipzig
  • Geburtsort: Leipzig
  • Verurteilungsdatum:29.11.1948
  • Mehr:
  • Gericht:SMT 1. Garde-Panzerarmee/Mechanisierte Armee (08640)
  • Gerichtsort:Radebeul
  • Strafnormen: Erlass vom 4.6.1947, Abs. 2
  • Strafmaß:12 Jahre
  • Haftorte: Sachsenhausen (Speziallager)
    Untermaßfeld (StVA)
    Waldheim (StVA)
  • Identifikationsnr.:619508
  • Nachname: Acker
    Ernst
  • Vorname: Ernst
  • Geburtsdatum: 10.11.1904
    Berlin
  • Geburtsort: Berlin
  • Verurteilungsdatum:21.4.1949
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Kontrollratsgesetz Nr. 10, Art. II, 3c
  • Strafmaß:Lebenslänglich
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen (Speziallager)
    Bautzen I
    Brandenburg
  • Identifikationsnr.:697930
  • Nachname: Ackermann
    Erich
  • Vorname: Erich
  • Geburtsdatum: 6.10.1911
    Altenweddingen / Kr. Wanzleben
  • Geburtsort: Altenweddingen / Kr. Wanzleben
  • Verurteilungsdatum:20.7.1950
  • Mehr:
  • Gericht:SMT 1. Garde-Panzerarmee/Mechanisierte Armee (08640)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen
    Torgau
    Waldheim (StVA)
  • Weitere Dokumente:Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Identifikationsnr.:697931
  • Nachname: Adam
    Walter
  • Vorname: Walter
  • Geburtsdatum: 1.6.1900
    Sprottau, Liegnitz
  • Geburtsort: Sprottau, Liegnitz
  • Verurteilungsdatum:6.8.1949
  • Mehr:
  • Gericht:OSO (Sonderberatung NKWD/MWD/MGB)
  • Gerichtsort: 
  • Strafnormen: Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-14, StGB RSFSR
    Art. 58-4, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (Münchner Platz)
    Sachsenhausen (Speziallager)
    Orscha
    OserLag (Taischet/Sonderlager Nr. 7)
    Taischet
    Frankfurt (Oder)
  • Weitere Dokumente:Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Identifikationsnr.:619582
  • Nachname: Albert
    Heinz
  • Vorname: Heinz
  • Geburtsdatum: 17.1.1931
    Dresden
  • Geburtsort: Dresden
  • Verurteilungsdatum:21.3.1952
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (48240)
  • Gerichtsort:Dresden (Bautzner Straße)
  • Strafnormen: Art. 19-58-8, StGB RSFSR
    Art. 19-59-9, StGB RSFSR
    Art. 58-10/2, StGB RSFSR
    Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:Todesstrafe
  • Haftorte: Dresden (Bautzner Straße)
    Berlin-Lichtenberg (Gefängnis Nr. 6)
    Brest (Gefängnis Nr. 1)
    Moskau (Gefängnis Butyrskaja)
    Workuta
    MinLag (Inta/Sonderlager Nr. 1)
    Suchobeswodnoje (UnschLag)
    Frankfurt (Oder) (Lager Nr. 69)
    Fürstenwalde (Heimkehrerlager)
  • Fotos:
    Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Weitere Dokumente:Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Kurzbiografie:Zu 25 Jahren Haft in Workuta begnadigt

    Heinz Albert wuchs in Dresden-Löbtau auf. Sein Vater war städtischer Angestellter. Durch den alliierten Luftangriff am 13. und 14. Februar 1945 wurde die Familie ausgebombt und zog nach Coswig. Heinz Albert absolvierte nach Kriegsende eine Ausbildung zum Klempner.

    Während seiner Ausbildungszeit arbeitete er sowohl in Gebäuden der Landesregierung als auch in Privathaushalten verschiedener sächsischer Regierungsbeamter. Die sich ihm dabei offenbarende Kluft zwischen öffentlichem Auftreten und privaten Lebensverhältnissen der Partei- und Staatsfunktionäre weckten in Heinz Albert und seinem Cousin Gerhard Kümmel den Wunsch, etwas gegen eine sich abzeichnende neue Diktatur zu unternehmen. Mithilfe eines Stempelkastens und gehorteten Schreibpapiers stellten beide Flugblätter her, die sie nachts in Dresdner Vororten in die Briefkästen warfen. Für die Verteilung gewannen sie weitere Mitstreiter. Die Verhaftung von Hermann Flade und das 1950 gegen ihn verhängte Todesurteil verstärkten den Wunsch, aktiven Widerstand gegen das System zu leisten. Deshalb besuchte Albert im April 1951 die KgU in West-Berlin, die ihn unter dem Decknamen "Albatros" und seine Gruppe unter dem Decknamen „Tertia“ führte und umfangreich mit Flugblättern und anderem Propagandamaterial belieferte. Die Gruppe ermittelte für die KgU zudem die Namen von Verhafteten im Kreis Meißen. Von der KgU gewünschte Sabotageakte, wie das Platzieren sogenannter Reifentöter vor sowjetischen Kasernen, lehnten sie nach eigenem Bekunden ab.

    Durch den Verrat von KgU-Mitarbeitern wurde Heinz Albert, damals ledig, am 17. September 1951 abends in seiner Wohnung in Coswig von Angehörigen der sowjetischen Sicherheitsorgane und der DDR-Staatssicherheit verhaftet. Gemeinsam mit 20 anderen Männern aus Dresden und dem Umland, die ihm nicht alle bekannt waren, wurde er in das Gefängnis der sowjetischen Geheimpolizei an der Bautzner Straße in Dresden überführt. Seine Mitstreiter bei den Flugblattverteilungen, die nicht bei der KgU registriert waren, wurden nicht verhaftet.

    Nach einem halben Jahr Untersuchungshaft verurteilte ihn das Militärtribunal der Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (Feldpostnummer 48240) nach mehrtägigem Prozess am 21. März 1952 gemeinsam mit seinem Cousin und 19 weiteren Angeklagten im sowjetischen Untersuchungsgefängnis an der Bautzner Straße in Dresden auf Grundlage der Artikel 58-6, Abschnitt 1, Artikel 58-10, Abschnitt 2, Artikel 58-11 sowie der Artikel 19-58-8 und 19-58-9 des StGB der RSFSR zum Tod durch Erschießen. Sechs weitere Todesurteile wurden verhängt, auch gegen seinen Cousin, der später hingerichtet wurde. Die anderen Angeklagten wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.

    Laut Ermittlungsunterlagen wurde Heinz Albert vorgeworfen, gemeinsam mit anderen Flugblätter verfasst und verteilt zu haben. Außerdem soll er dem KgU-Mitarbeiter Kurt Baitz (Deckname Schubert) Informationen über den Abtransport von Kunstleder als Reparationsgut in die UdSSR, Berichte über die Stimmung in der Bevölkerung und Namen sowie Adressen von SED-Funktionären übergeben haben. Er habe zudem zeitweise entzündliche Ampullen für Sabotageakte und eine Pistole besessen.

    Nach der Verurteilung wurde Heinz Albert in das Moskauer Butyrka-Gefängnis verbracht. Dort erfuhr er später, dass seinem Gnadengesuch am 12. Juli 1952 stattgegeben und die Todesstrafe durch eine Haftstrafe von 25 Jahren in einem „Besserungsarbeitslager“ ersetzt worden war. Diese verbüßte Heinz Albert in den Sonderlagern Workuta (RetschLag), Inta (MinLag) und Suchobeswodnoje (UnschLag). Über Fürstenwalde wurde er am 15. Oktober 1955 in die DDR entlassen.

    Heinz Albert kehrte nach Coswig zurück und arbeitete bis 1991 als Kraftfahrer. 1990 engagierte er sich in der SPD und wurde als Abgeordneter in den Kreistag des Landkreises Dresden-Land gewählt.
  • Identifikationsnr.:737186
  • Nachname: Alt
    Erich
  • Vorname: Erich
  • Geburtsdatum: 24.7.1912
    Bad Kreuznach
  • Geburtsort: Bad Kreuznach
  • Verurteilungsdatum:13.5.1948
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen (Speziallager)
    Bautzen I
    Brandenburg-Görden (StVA)
  • Identifikationsnr.:697939
  • Nachname: Altenberger
    Christoph
  • Vorname: Christoph
  • Geburtsdatum: 6.5.1926
    Großenhain
  • Geburtsort: Großenhain
  • Verurteilungsdatum:18.1.1952
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (48240)
  • Gerichtsort:Dresden (Bautzner Straße)
  • Strafnormen: Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:Todesstrafe
  • Haftorte: Dresden (Königsbrücker Straße)
    Dresden (Bautzner Straße)
    Berlin-Lichtenberg (Gefängnis Nr. 6)
    Brest (Gefängnis Nr. 1)
    Moskau (Gefängnis Butyrskaja)
  • Fotos:
    Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Weitere Dokumente:Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Kurzbiografie:„Auf Anweisung der Freunde wurde keine Mitteilung an die Angehörigen gegeben“

    Christoph Altenberger wuchs in Großenhain bei Dresden auf. Er absolvierte die 8. Klasse und begann eine kaufmännische Ausbildung. Während des Zweiten Weltkrieges diente er von 1944 bis 1945 in der Wehrmacht, zuletzt im Rang eines Gefreiten. Seit 1946 war er Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Bis zu seiner Verhaftung arbeitete er als Lebensmittelkaufmann im Geschäft seines Vaters. Christoph Altenberger war zum Zeitpunkt der Verurteilung ledig.

    Am 10. September 1951 wurde er gemeinsam mit Alfred Segeth von Mitarbeitern der DDR-Staatssicherheit (MfS) in Großenhain verhaftet und in die Untersuchungshaftanstalt des MfS auf der Königsbrücker Straße in Dresden eingeliefert. Zwei Tage später wurde er in das Gefängnis der sowjetischen Geheimpolizei auf der Bautzner Straße überführt. Laut sowjetischen Unterlagen hatte Christoph Altenberger im Oktober 1950 Kontakt zur Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) in West-Berlin aufgenommen, um von dieser Informationen über den Verbleib seines 1945 verhafteten Vater zu erhalten, der im sowjetischen Speziallager Mühlberg ums Leben kam. Bei diesem Besuch soll er von Hanfried Hiecke (Deckname Fred Walter) für die KgU angeworben worden sein.

    Nach drei Monaten Untersuchungshaft im Gefängnis auf der Bautzner Straße verurteilte ihn das Militärtribunal der Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen (Feldpostnummer 48240) gemeinsam mit Werner Rode und Alfred Segeth am 18. Januar 1952 in Dresden auf der Grundlage von Artikel 58-6, Abschnitt 1 (Spionage) und Artikel 58-11 (konterrevolutionäre Gruppenbildung) des StGB der RSFSR zum Tod durch Erschießen. Ihm wurde vorgeworfen, Informationen zu Standorten der DDR-Volkspolizei in Großenhain gesammelt und weitere Mitglieder für eine Spionagegruppe, die den Decknamen „Pfeifer“ trug, geworben zu haben. In der Verhandlung äußerte er gemäß sowjetischen Unterlagen: „Ich wurde zum Mitglied der KgU, weil ich mit den durchgeführten Maßnahmen in der DDR nicht einverstanden gewesen bin. Insbesondere war ich nicht mit der Aufstellung der Volkspolizei einverstanden, außerdem war ich nicht damit einverstanden, dass die Sowjetunion sich propagandistisch als Land des Friedens darstellt, und gleichzeitig die Aufstellung von Abteilungen der Bereitschaftspolizei erlaubt. Ich war dagegen und rechnete damit, dass eine reguläre Armee aufgestellt wird.“

    Das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR lehnte sein Gnadengesuch, das er einen Tag nach seiner Verurteilung stellte, am 26. April 1952 ab. Das Todesurteil wurde am 30. April 1952 im Butyrka-Gefängnis in Moskau vollstreckt. Ein Massengrab auf dem Friedhof Donskoje in Moskau wurde zur letzten Ruhestätte.

    Seine Mutter erhielt auf ihre Nachfragen nach dem Verbleib des Sohnes keine Auskunft, obwohl die DDR-Staatssicherheit ihn verhaftet und an die sowjetische Staatssicherheit („Freunde“) überstellt hatte.

    Die Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitierte Christoph Altenberg am 20. Mai 1994 als Opfer politischer Repressionen.
  • Identifikationsnr.:620044
  • Nachname: Anders
    Günter
  • Vorname: Günter
  • Geburtsdatum: 16.1.1927
    Liegnitz (Schlesien)
  • Geburtsort: Liegnitz (Schlesien)
  • Verurteilungsdatum:31.10.1947
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-4, StGB RSFSR
  • Strafmaß:10 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen (Speziallager)
    Sachsenhausen (Speziallager)
    Luckau (StVA)
    Halle (Saale) "Roter Ochse"
    Waldheim (StVA)
  • Identifikationsnr.:697944
  • Nachname: Andrejezak
    Bruno
  • Vorname: Bruno
  • Geburtsdatum: 2.1.1921
    Riesa
  • Geburtsort: Riesa
  • Verurteilungsdatum:21.9.1948
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-6, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen (Speziallager)
  • Identifikationsnr.:697948
  • Nachname: Anlauf
    Bruno
  • Vorname: Bruno
  • Geburtsdatum: 2.8.1901
    Niedersedlitz bei Dresden
  • Geburtsort: Niedersedlitz bei Dresden
  • Verurteilungsdatum:26.4.1949
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Kontrollratsgesetz Nr. 10, Art. II, 1c
  • Strafmaß:Lebenslänglich
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen (Speziallager)
    Bautzen I
    Brandenburg
  • Identifikationsnr.:697953
  • Nachname: Anwander
    Alois
  • Vorname: Alois
  • Geburtsdatum: 1.5.1891
    Kressen (Bayern)
  • Geburtsort: Kressen (Bayern)
  • Verurteilungsdatum:14.1.1948
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Erlass vom 4.6.1947, Abs. 2
  • Strafmaß:20 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen (Speziallager)
    Bautzen I
    Waldheim (StVA)
  • Identifikationsnr.:620362
  • Nachname: Appelt
    Lucie
  • Vorname: Lucie
  • Geburtsdatum: 9.3.1903
    Dresden
  • Geburtsort: Dresden
  • Verurteilungsdatum:13.7.1946
  • Mehr:
  • Gericht:SMT 1. Garde-Panzerarmee/Mechanisierte Armee (08640)
  • Gerichtsort: 
  • Strafnormen: Art. 58-2, StGB RSFSR
  • Strafmaß:10 Jahre
  • Haftorte: Sachsenhausen (Speziallager)
    Hoheneck/Stollberg (StVA)
  • Identifikationsnr.:620401
  • Nachname: Arnhold
    Rolf
  • Vorname: Rolf
  • Geburtsdatum: ??.??.1927
     
  • Geburtsort:  
  • Verurteilungsdatum:31.10.1947
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 16-58-4, StGB RSFSR
  • Strafmaß:10 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen (Speziallager)
    Sachsenhausen (Speziallager)
    Luckau (StVA)
  • Identifikationsnr.:620540
  • Nachname: Asmus
    Fritz
  • Vorname: Fritz
  • Geburtsdatum: 25.10.1930
    Segeletz, Kr. Ruppin
  • Geburtsort: Segeletz, Kr. Ruppin
  • Verurteilungsdatum:22.12.1949
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Chemnitz (Garnison)
  • Gerichtsort:Dresden (Münchner Platz)
  • Strafnormen: Art. 58-6, StGB RSFSR
    Art. 58-8, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (Münchner Platz)
    Bautzen (Speziallager)
    Bautzen I
  • Identifikationsnr.:697961
  • Nachname: Assmann
    Erich
  • Vorname: Erich
  • Geburtsdatum: 27.4.1909
    Neuruppin
  • Geburtsort: Neuruppin
  • Verurteilungsdatum:3.9.1948
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:20 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen (Speziallager)
    Bautzen I
  • Identifikationsnr.:697962
  • Nachname: Astor
    Walther
  • Vorname: Walther
  • Geburtsdatum: 20.8.1893
    Berlin
  • Geburtsort: Berlin
  • Verurteilungsdatum:14.4.1948
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Radebeul
  • Strafnormen: Art. 58-6, StGB RSFSR
    Art. 58-9, StGB RSFSR
    Kontrollratsgesetz Nr. 10
  • Strafmaß:Lebenslänglich
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen (Speziallager)
    Bautzen I
    Brandenburg-Görden (StVA)
  • Identifikationsnr.:697963
  • Nachname: Aurich
    Fritz
  • Vorname: Fritz
  • Geburtsdatum: 6.4.1901
    Rabenstein, Kr. Chemnitz
  • Geburtsort: Rabenstein, Kr. Chemnitz
  • Verurteilungsdatum:21.3.1952
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (48240)
  • Gerichtsort:Dresden (Bautzner Straße)
  • Strafnormen: Art. 19-58-2, StGB RSFSR
    Art. 19-58-8, StGB RSFSR
    Art. 58-10/2, StGB RSFSR
    Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:Todesstrafe
  • Haftorte: Dresden (Bautzner Straße)
  • Fotos:
    Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Weitere Dokumente:Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Identifikationsnr.:737291
  • Nachname: Aurich
    Heinz
  • Vorname: Heinz
  • Geburtsdatum: 11.3.1911
    Dresden
  • Geburtsort: Dresden
  • Verurteilungsdatum:9.3.1950
  • Mehr:
  • Gericht:SMT 1. Garde-Panzerarmee/Mechanisierte Armee (08640)
  • Gerichtsort:Dresden (Münchner Platz)
  • Strafnormen: Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:20 Jahre
  • Haftorte: Dresden (Münchner Platz)
    Bautzen I
  • Fotos:
    Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Weitere Dokumente:Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Kurzbiografie:Verurteilt wegen vermeintlicher Wirtschaftsspionage

    Der in Dresden geborene und dort wohnhafte Mechaniker war während des Zweiten Weltkrieges als Technischer Inspektor auf verschiedenen Fliegerhorstwetterwarten der Luftwaffe eingesetzt. Nach Ende des Krieges und Entlassung aus der britischen Kriegsgefangenschaft nahm er eine Beschäftigung beim Dresdner elektrotechnischen Großbetrieb „Koch & Sterzel“ auf. Politisch engagierte er sich seit 1947 in der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDP).

    Am 12. Juli 1948 wurde Heinz Aurich von der sowjetischen Geheimpolizei verhaftet. Ausweislich der Verhörprotokolle in seiner Strafakte hatte er zwei Wochen vor der Verhaftung dem später mitverurteilten Kassierer der Dresdner LDP Joachim Kraner in schriftlicher Form Informationen über Produkte der Firma „Koch & Sterzel“ und über ihren Abtransport als Reparationen in die Sowjetunion übergeben.

    Nach fast zweijähriger Untersuchungshaft verurteilte ihn das Militärtribunal der 1. Gardepanzerarmee am 9. März 1950 in einem Prozess mit zehn weiteren Mitangeklagten im Gerichtsgebäude am Münchner Platz in Dresden nach Art. 58-6 Abs. 1 StGB der RSFSR zu 20 Jahren „Besserungsarbeitslager“. Die Verurteilung stand im Zusammenhang mit der Zerschlagung von Gruppen in der LDP, die Widerstand gegen die Gleichschaltung zu einer Blockpartei leisteten.

    Nach der Verurteilung wurde Heinz Aurich in die Strafvollzugsanstalt Bautzen I überführt. Am 17. Januar 1954 wurde er vorfristig von dort entlassen.

    Nach der Entlassung übersiedelte er 1954 in die Bundesrepublik und ließ sich in Hamm/Westfalen nieder. Er arbeitete zunächst bis 1959 als Technischer Angestellter bei der Firma Pohlschröder in Dortmund. Anschließend wechselte er zum Deutschen Wetterdienst nach Bocholt.

    Heinz Aurich starb am 23. April 2010 in Hemhofen.

    Die Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitierte ihn am 6. April 1995 als „Opfer politischer Repressionen“. Zur Begründung heißt es unter anderem, die übergebenen Informationen über die politische und ökonomische Lage in Ostdeutschland hätten nicht den Charakter eines Staatsgeheimnisses.
  • Identifikationsnr.:697966
  • Nachname: Aust
    Gerhard
  • Vorname: Gerhard
  • Geburtsdatum: 15.3.1922
    Dresden
  • Geburtsort: Dresden
  • Verurteilungsdatum:3.7.1949
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-10/2, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (Schießgasse)
    Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen (Speziallager)
    Bautzen I
    Halle (Saale) "Roter Ochse"
  • Fotos:
    Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Weitere Dokumente:Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Kurzbiografie:Verurteilt, weil er gegenüber Bekannten von Hilferufen Gefangener im sowjetischen Untersuchungsgefängnis Münchner Platz berichtete

    Gerhard Aust wuchs als Sohn des Schulhausmeisters Karl Aust und dessen Ehefrau Wanda, geborene Bobe, in Dresden auf. Er absolvierte eine Ausbildung zum Rechtsanwaltsgehilfen in der Kanzlei Höffner und Weber. Der 18-Jährige, seit September 1940 Mitglied der SA, wurde am 2. Januar 1941 als Gerichtsschreiber für Zivilsachen am Amtsgericht Dresden vereidigt. Während des Zweiten Weltkrieges verpflichtete ihn das Arbeitsamt Dresden am 25. Oktober 1943, in der Rüstungsindustrie zu arbeiten.

    Nach Kriegsende zunächst Mitglied der SPD, trat er nach der Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED Anfang 1947 aus der Partei aus. Nach bestandener Rechtspfleger Prüfung 1947 war er als Justizinspektor beim Vormundschafts- und Nachlassgericht am Münchner Platz Dresden tätig.

    In seinem Dienstzimmer hörte er im Juli 1948 aus den Räumen des gegenüberliegenden Gefängnisses der sowjetischen Geheimpolizei Hilferufe. Er erzählte davon einem Kameraden vom Bergsteigerbund, der Kriminalkommissar der Abteilung K 3 war. Nachdem dieser ihn denunziert hatte, wurde Gerhard Aust am 4. März 1949 durch Mitarbeiter der politischen Kriminalpolizeiabteilung K 5 wegen Verleumdung der sowjetischen Besatzungsmacht verhaftet. Bei den Ermittlungen der deutschen Kriminalpolizei bestätigten zwei Kolleginnen, die im gleichen Büro wie Aust arbeiteten, die Hilferufe gehört zu haben. Sie beschrieben ihren Kollegen wohlwollend als korrekt, höflich und sozial eingestellt. Von seinem Sportkameraden, dem Polizeibeamten, wurde er der Sympathie mit dem NS-Regime beschuldigt und kritischer Äußerungen zur Politik der SED bezichtigt.

    Am 12. Mai 1949 wurde Gerhard Aust aus dem Dresdner Polizeigefängnis an der Schießgasse, in dem ihn seine Mutter und seine Verlobte besucht hatten, an die sowjetische Geheimpolizei überstellt. Nach insgesamt vier Monaten Untersuchungshaft verurteilte das Militärtribunal der Sowjetischen Militäradministration des Landes Sachsen Gerhard Aust am 3. Juli 1949 in Dresden auf der Grundlage von Artikel 58-10, Abschnitt 2 des StGB der RSFSR („antisowjetische Propaganda“) zu 25 Jahren Haft in einem „Besserungsarbeitslager“.

    Die Haftstrafe verbüßte Gerhard Aust im Speziallager Bautzen sowie in den DDR-Strafvollzugsanstalten Bautzen und Halle (Saale). Am 16. Januar 1954 wurde er von dort entlassen. Er flüchtete in die Bundesrepublik nach Hessen und war dort wieder als Rechtspfleger tätig.

    Die Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitierte Gerhard Aust am 2. November 1994 als Opfer politischer Repressionen.
  • Identifikationsnr.:697968
  • Nachname: Aust
    Heinz
  • Vorname: Heinz
  • Geburtsdatum: 11.3.1929
    Waldheide, Kr. Militsch
  • Geburtsort: Waldheide, Kr. Militsch
  • Verurteilungsdatum:1.12.1947
  • Mehr:
  • Gericht:SMT 1. Garde-Panzerarmee/Mechanisierte Armee (08640)
  • Gerichtsort:Radebeul
  • Strafnormen: Art. 19-58-8, StGB RSFSR
    Art. 58-11, StGB RSFSR
    Erlass vom 4.6.1947, Abs. 2
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Radebeul
    Bautzen (Speziallager)
    Torgau (StVA)
    Waldheim (StVA)
  • Identifikationsnr.:620801