„Im Namen der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken …“

Urteile sowjetischer Militärtribunale (SMT) in Dresden

  • Name
    ID
  • Geburts­datum
    Geburts­ort
  • Verurteilungs­datum
  • Nachname: Dander
    Edmund
  • Vorname: Edmund
  • Geburtsdatum: 24.5.1930
    Bautzen
  • Geburtsort: Bautzen
  • Verurteilungsdatum:4.12.1947
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (Münchner Platz)
    Bautzen (Speziallager)
    Brandenburg-Görden (StVA)
    Bützow-Dreibergen (StVA)
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  • Identifikationsnr.:698237
  • Nachname: Dannenberg
    Fritz
  • Vorname: Fritz
  • Geburtsdatum: ??.??.1921
    Feben /Werder?
  • Geburtsort: Feben /Werder?
  • Verurteilungsdatum:30.10.1948
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Radebeul
  • Strafnormen: Art. 19-58-8, StGB RSFSR
    Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-2, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Radebeul
    Sachsenhausen (Speziallager)
    Brest
    Intlag (Inta)
    MinLag (Inta/Sonderlager Nr. 1)
    Suchobeswodnoje (UnschLag)
  • Identifikationsnr.:698242
  • Nachname: Däßler
    Lothar
  • Vorname: Lothar
  • Geburtsdatum: 25.10.1919
    Meißen
  • Geburtsort: Meißen
  • Verurteilungsdatum:16.1.1952
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (48240)
  • Gerichtsort:Dresden (Bautzner Straße)
  • Strafnormen: Art. 58-10/2, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:Todesstrafe
  • Haftorte: Dresden (Bautzner Straße)
    Berlin-Lichtenberg (Gefängnis Nr. 6)
    Brest (Gefängnis Nr. 1)
    Moskau (Gefängnis Butyrskaja)
  • Fotos:
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  • Kurzbiografie:Militärspionage für eine Zuzugserlaubnis in den Westen

    Der gebürtige Meißner, der eine besondere mathematisch-naturwissenschaftliche und musische Begabung besaß, legte 1938 sein Abitur an der Landesschule St. Afra ab. Sein Vater Gustav, SPD-Mitglied und Stadtverordneter, war 1933 von den Nationalsozialisten als Gewerbeoberlehrer entlassen worden. Zum deutschen Angriff auf Polen wurde Lothar Däßler zur Wehrmacht eingezogen, wo er zunächst im Musikkorps eines Infanterie-Regiments sowie später als Funker diente und an den Feldzügen gegen Polen, Frankreich und die Sowjetunion teilnahm. 1944 heiratete er Erika Stabenau, deren Vater Karl, Stadtbaudirektor von Meißen, ebenfalls als SPD-Mitglied von den Nationalsozialisten entlassen worden war. Im November 1944 kam beider Sohn Klaus zur Welt.

    Nach kurzzeitiger amerikanischer Kriegsgefangenschaft kehrte Lothar Däßler Ende November 1945 nach Meißen zurück. Im Februar 1946 trat er der CDU bei und begann zusammen mit seiner Ehefrau als Neulehrer-Paar in der Volksschule Burkhardtswalde zu unterrichten, wo er zeitweise als Schulleiter wirkte. Im Mai 1950 legte er die Zweite Lehrerprüfung für das Lehramt an der Grundschule ab. Anfang September 1950 wurde er an die Oberschule Meißen versetzt.

    Im Juli 1950 wurde seine Ehe geschieden. Im Oktober 1950 heiratete er die Lehrerin Gabriele Fiedler und im Juli 1951 wurde der gemeinsame Sohn Mathias geboren. Das Sorgerecht für seinen Sohn Klaus wurde zunächst ihm, 1951 jedoch der Mutter Erika zugesprochen.

    Am 7. November 1951 brach Lothar Däßler überstürzt nach Berlin auf und wurde bei einer Kontrolle im Zug einer körperlichen Durchsuchung unterzogen, bei der die Transportpolizei ein chiffriert beschriebenes A4-Blatt fand, das er versteckt zu halten versuchte. Während seiner Vernehmung durch die Kriminalpolizei in Dresden gab er an, seit August 1951 an eine nicht näher bezeichnete Stelle in Westberlin viermal Aufzeichnungen über Kasernen, Truppenstärke, Waffentypen und Verlegungen der sowjetischen Besatzungstruppen in Meißen sowie Kfz-Kennzeichen von deren Militärfahrzeugen übergeben zu haben. Auslöser der Spionagetätigkeit sei die Übertragung des Sorgerechts für Klaus an seine frühere Ehefrau Erika gewesen. Daraufhin habe er sich mit seiner ganzen Familie nach Westberlin absetzen wollen und diesbezüglich in der Stadt Informationen eingeholt. Auf der genannten Dienststelle habe man ihm versprochen: „Wenn Sie uns helfen, können wir Ihnen auch helfen.“ Nach der Vernehmung nahm die Staatssicherheit Lothar Däßler wegen Spionageverdachts in Gewahrsam. Aus diesem wurde er mehrfach zu Verhören an die sowjetische Geheimpolizei überstellt.

    Am 16. Januar 1952 verurteilte das Militärtribunal der Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (Feldpostnummer 48240) Lothar Däßler in Dresden auf der Grundlage der Artikel 58-6, Abs. 1 (Spionage) und Artikel 58-10, Abs. 2 (antisowjetische Propaganda) StGB der RSFSR zum Tode durch Erschießen. In seinem Gnadengesuch beteuerte Lothar Däßler, dass er sich nicht aus Hass gegen die Sowjetunion, sondern in seelischer Not und in Sorge um seine Familie zur Spionage habe überreden lassen. Das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR lehnte das Gnadengesuch jedoch am 26. April 1952 ab. Das Todesurteil wurde am 30. April 1952 im Butyrka-Gefängnis in Moskau vollstreckt. Die Asche von Lothar Däßler wurde in ein Massengrab auf dem Donskoje-Friedhof in Moskau gekippt.

    Seine Ehefrau Gabriele, die durch Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit über die Verhaftung ihres Mannes informiert worden war, stellte zahlreiche Nachforschungsanträge an verschiedene deutsche und sowjetische Dienststellen. Am 17. Januar 1957 teilte ihr der Suchdienst des Roten Kreuzes der DDR mit, dass ihr Ehemann am 30. April 1952 in der Sowjetunion verstorben sei.

    Die Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitierte Lothar Däßler am 24. Juli 1998 als Opfer politischer Repressionen.
  • Identifikationsnr.:628570
  • Nachname: Dathe
    Heinz
  • Vorname: Heinz
  • Geburtsdatum: 27.9.1916
    Leipzig
  • Geburtsort: Leipzig
  • Verurteilungsdatum:11.11.1948
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 16-59-10, StGB RSFSR
  • Strafmaß:10 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Sachsenhausen (Speziallager)
    Untermaßfeld (StVA)
    Brandenburg-Görden (StVA)
    Waldheim (StVA)
  • Identifikationsnr.:698247
  • Nachname: Demmler
    Walter
  • Vorname: Walter
  • Geburtsdatum: 11.12.1924
    Leipzig
  • Geburtsort: Leipzig
  • Verurteilungsdatum:11.2.1949
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden (Münchner Platz)
  • Strafnormen: Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (Münchner Platz)
    Bautzen (Speziallager)
    Bautzen I
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  • Identifikationsnr.:698252
  • Nachname: Diener
    Hans
  • Vorname: Hans
  • Geburtsdatum: 21.10.1909
    Limbach (Sachsen)
  • Geburtsort: Limbach (Sachsen)
  • Verurteilungsdatum:14.11.1950
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Dresden
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Kontrollratsgesetz Nr. 10
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen I
    Brandenburg
  • Identifikationsnr.:698262
  • Nachname: Dietrich
    Hans
  • Vorname: Hans
  • Geburtsdatum: 5.3.1900
    Tapiau Kr. Wehlau Ostpreußen
  • Geburtsort: Tapiau Kr. Wehlau Ostpreußen
  • Verurteilungsdatum:22.12.1948
  • Mehr:
  • Gericht:SMT 1. Garde-Panzerarmee/Mechanisierte Armee (08640)
  • Gerichtsort:Radebeul
  • Strafnormen: Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Bautzen (Speziallager)
    Sachsenhausen (Speziallager)
    OserLag (Taischet/Sonderlager Nr. 7)
    Angarlag (Bratsk)
    Krasnojarsk
  • Identifikationsnr.:698266
  • Nachname: Dietrich
    Herbert
  • Vorname: Herbert
  • Geburtsdatum: 20.9.1914
    Chemnitz
  • Geburtsort: Chemnitz
  • Verurteilungsdatum:17.12.1947
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Kontrollratsgesetz Nr. 10, Art. II, 1
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Chemnitz (NKWD-UHA)
    Dresden (Münchner Platz)
    Bautzen (Speziallager)
    Brest
    Witebsk
    RetschLag
    Gorki
  • Identifikationsnr.:698270
  • Nachname: Dietrich
    Rudolf
  • Vorname: Rudolf
  • Geburtsdatum: 27.5.1925
    Aue
  • Geburtsort: Aue
  • Verurteilungsdatum:2.9.1947
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Radebeul
  • Strafnormen: Art. 58-14, StGB RSFSR
  • Strafmaß:20 Jahre
  • Haftorte: Dresden (SVA)
    Bautzen (Speziallager)
    Bautzen I
    Berlin
    Luckau (StVA)
  • Identifikationsnr.:698268
  • Nachname: Dietrich
    Willy
  • Vorname: Willy
  • Geburtsdatum: 19.11.1902
    Rähnitz bei Dresden
  • Geburtsort: Rähnitz bei Dresden
  • Verurteilungsdatum:17.7.1948
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Erlass vom 4.6.1947, Abs. 2
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Bautzen (Speziallager)
    Bautzen
  • Identifikationsnr.:698271
  • Nachname: Dietze
    Gerhard
  • Vorname: Gerhard
  • Geburtsdatum: 6.9.1908
    Leipzig
  • Geburtsort: Leipzig
  • Verurteilungsdatum:14.2.1952
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (48240)
  • Gerichtsort:Dresden (Bautzner Straße)
  • Strafnormen: Art. 58-10/2, StGB RSFSR
    Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:Todesstrafe
  • Haftorte: Leipzig
    Dresden (Bautzner Straße)
    Berlin-Lichtenberg (Gefängnis Nr. 6)
    Brest (Gefängnis Nr. 1)
    Moskau (Gefängnis Butyrskaja)
  • Fotos:
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  • Kurzbiografie:Wegen Flugblattverteilung und angeblicher Spionage in Moskau erschossen

    Gerhard Dietze wuchs als Sohn des Lokomotivführers Emil Dietze und der Hausfrau Klara, geborene Wilke, mit seinen beiden Geschwistern in Leipzig auf. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er eine Ausbildung zum Rechtsanwaltsgehilfen und war in einigen Kanzleien sowie als Verwaltungsangestellter in Leipzig tätig. Seit dem 16. April 1932 war er Mitglied der NSDAP. In der SA bekleidete er den Rang eines Oberscharführers. Im August 1935 fahndete die SA-Brigade 35 Leipzig nach ihm. Er wurde wegen Dienstinteresselosigkeit und Veruntreuung gesucht. Nach eigenen Angaben wurde er am 8. August 1935 wegen Nichteinhaltung der Parteidisziplin aus der NSDAP ausgeschlossen. In einem Verfahren wegen Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht gegenüber Minderjährigen (§ 170/171 StGB) wurde er zu einer fünfmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt, die er im Amtsgerichtsgefängnis Borna verbüßte. Aufgrund einer körperlichen Behinderung diente er nicht im Zweiten Weltkrieg. Er arbeitete unter anderem als kaufmännischer Angestellter, Eisenwarenhändler, Angestellter der Tauchaer Stadtverwaltung und Abteilungsleiter der Mitteldeutschen Motorenwerke in Taucha.

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wirkte er beim Wiederaufbau des Braunkohlen- und Großkraftwerkes Böhlen mit, das 1946 auf Befehl der SMAD enteignet und in eine Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) umgewandelt wurde. Als sogenannter „Redlerwärter“ arbeitete er in der dort angegliederten Brikettfabrik. Gerhard Dietze war verheiratet und Vater von zwei Kindern. Einer Partei gehörte er nicht an.

    Am 10. September 1951 wurde Gerhard Dietze in seiner Wohnung durch Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit (MfS) verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis der sowjetischen Geheimpolizei in Leipzig überführt. Nach fünf Monaten Untersuchungshaft in Leipzig und im Untersuchungsgefängnis der sowjetischen Geheimpolizei auf der Bautzner Straße in Dresden verurteilte das Militärtribunal der Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (Feldpostnummer 48240) Gerhard Dietze dort am 14. Februar 1952 gemeinsam mit vier weiteren Angeklagten auf der Grundlage der Artikel 58-6, Abschnitt 1, Artikel 58-10, Abschnitt 2 und Artikel 58-11 des StGB der RSFSR zum Tod durch Erschießen. Der Mitangeklagte Werner Haßloch wurde ebenfalls zum Tode verurteilt.

    Laut Urteil wurde Gerhard Dietze vorgeworfen, im November 1950 einer angeblich von seinem Arbeitskollegen Werner Haßloch gegründeten Untergrundgruppe beigetreten zu sein. Letzterer stand nach eigenen Angaben gegenüber der DDR-Staatssicherheit seit Januar 1951 in Kontakt zur Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU). Haßloch erhielt den Decknamen „Jahn“, Dietze, der im Februar 1951 zusammen mit Haßloch zur KgU nach West-Berlin fuhr, nannte sich „Lessing“ oder „Herder“.

    In seinem Gnadengesuch vom 15. Februar 1952 schrieb Gerhard Dietze, dass er aus Unzufriedenheit mit der politischen Entwicklung in der DDR antikommunistische Handzettel verteilt und dem mitverurteilten Buchdrucker Horst Bennewitz ein von Haßloch selbst entworfenes Flugblatt zur Vervielfältigung gegeben habe. Außerdem habe er Erkundigungen zu einer Übung der Volkspolizei und zu einer Kaserne der sowjetischen Truppen in Leipzig eingeholt und weitergegeben. Diese Informationen seien öffentlich zugänglich und nicht geheim gewesen.

    Das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR lehnte seine Begnadigung am 7. Juni 1952 ab. Das Todesurteil wurde am 12. Juni 1952 im Butyrka-Gefängnis in Moskau vollstreckt. Ein Massengrab auf dem Friedhof Donskoje in Moskau wurde zur letzten Ruhestätte.

    Die Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitierte Gerhard Dietze am 25. Januar 1996 als Opfer politischer Repressionen.
  • Identifikationsnr.:629312
  • Nachname: Dill
    Martha
  • Vorname: Martha
  • Geburtsdatum: ??.??.1918
    Strausberg / Brandenburg
  • Geburtsort: Strausberg / Brandenburg
  • Verurteilungsdatum:18.10.1951
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (48240)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Berlin
    Brest
    Angarlag (Bratsk)
    UdSSR
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  • Identifikationsnr.:629093
  • Nachname: Dittmann
    Hubert
  • Vorname: Hubert
  • Geburtsdatum: ??.??.1903
    Cunnersdorf b. Radeburg
  • Geburtsort: Cunnersdorf b. Radeburg
  • Verurteilungsdatum:28.11.1946
  • Mehr:
  • Gericht:SMT 1. Garde-Panzerarmee/Mechanisierte Armee (08640)
  • Gerichtsort: 
  • Strafnormen: Art. 58-2, StGB RSFSR
  • Strafmaß:10 Jahre
  • Haftorte: Sachsenhausen (Speziallager)
    Prokopjewsk (Lager Nr. 525)
  • Identifikationsnr.:3420540
  • Nachname: Dobers
    Erich
  • Vorname: Erich
  • Geburtsdatum: 20.4.1914
    Groß Baudiß / Liegnitz
  • Geburtsort: Groß Baudiß / Liegnitz
  • Verurteilungsdatum:31.8.1949
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Kontrollratsgesetz Nr. 10, Art. II, 3b
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Bautzen (Speziallager)
    Waldheim (StVA)
    Torgau (StVA)
  • Identifikationsnr.:698284
  • Nachname: Dölling
    Walter
  • Vorname: Walter
  • Geburtsdatum: 19.2.1925
    Klingenthal
  • Geburtsort: Klingenthal
  • Verurteilungsdatum:18.2.1952
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (48240)
  • Gerichtsort:Dresden (Bautzner Straße)
  • Strafnormen: Art. 58-10/2, StGB RSFSR
    Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:Todesstrafe
  • Haftorte: Dresden (Bautzner Straße)
    Berlin-Lichtenberg (Gefängnis Nr. 6)
  • Fotos:
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  • Identifikationsnr.:629686
  • Nachname: Dönch
    Viktor
  • Vorname: Viktor
  • Geburtsdatum: 14.9.1915
    Berlin
  • Geburtsort: Berlin
  • Verurteilungsdatum:21.3.1952
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (48240)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-10, StGB RSFSR
    Art. 58-6, StGB RSFSR
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Dresden (Bautzner Straße)
    Berlin-Lichtenberg (NKWD/MWD-UHA)
    Brest
    OserLag (Taischet/Sonderlager Nr. 7)
  • Weitere Dokumente:Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Identifikationsnr.:737272
  • Nachname: Döring
    Karl-Heinz
  • Vorname: Karl-Heinz
  • Geburtsdatum: 8.11.1925
    Braunschweig
  • Geburtsort: Braunschweig
  • Verurteilungsdatum:1951
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (48240)
  • Gerichtsort:Dresden (Bautzner Straße)
  • Strafnormen: Art. 58-10/2, StGB RSFSR
    Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:Todesstrafe
  • Haftorte: Dresden (Bautzner Straße)
    Berlin-Lichtenberg (Gefängnis Nr. 6)
    Brest (Gefängnis Nr. 1)
    Moskau (Gefängnis Butyrskaja)
  • Fotos:
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  • Kurzbiografie:Für die Weitergabe öffentlicher Informationen zum Tode verurteilt

    Karl-Heinz Döring entstammte einer Arbeiterfamilie und besuchte die Volksschule. Anschließend machte er eine Lehre zum Dreher. Von 1942 bis 1945 nahm er am Zweiten Weltkrieg vornehmlich an der Ostfront teil, zuletzt im Dienstgrad eines Unteroffiziers.

    Karl-Heinz Döring lebte mit seiner Frau und seiner Tochter in Leipzig. Er arbeitete dort nach dem Krieg zunächst im Gewerkschaftsverlag und später als sogenannter Betriebsabrechner bei der Tageszeitung „Märkische Volksstimme“. Er war zudem von 1947 bis 1950 Mitglied der LDP in der Leipziger Stadtgruppe 2 (Nordosten). In den Jahren 1948/49 erkrankte er schwer an einer Lungentuberkulose und erlitt zudem einen schweren Nervenzusammenbruch.

    Noch während seiner Zeit in der LDP nahm Döring im November 1949 in West-Berlin Kontakt mit dem RIAS auf. Diesem lieferte er Berichte von Betriebs- und Einwohnerversammlungen sowie zur vorherrschenden Stimmung in seinem Umfeld. Ebenso sammelte und übergab er öffentlich verfügbare Zeitschriften und Broschüren. Im Gegenzug erhielt er vom RIAS, den er zwischen Dezember 1949 und März 1951 sieben Mal aufsuchte, Informationsmaterialien und Flugblätter, die er in Umlauf bringen wollte. Für dieses Unterfangen gewann Döring zudem rasch vier Bekannte.

    Am 27. Mai 1951 wurde Döring in Leipzig verhaftet. Zunächst in Leipzig-Leutzsch inhaftiert, wurde er später in das sowjetische Untersuchungsgefängnis an der Bautzner Straße in Dresden verlegt. Dort verurteilte ihn das SMT der Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (Feldpostnummer 48240) am 1. Oktober 1951 auf Grundlage der Artikel 58-6, Abschnitt 1, Artikel 58-10, Abschnitt 2 und Artikel 58-11 des StGB der RSFSR zum Tode. Die vier anderen „Gruppenmitglieder“ – Günter Lange, Heinz Moritz, Helmut Beyer und Karl Schierhorn – erhielten Haftstrafen zwischen zehn und 25 Jahren in sogenannten Besserungsarbeitslagern.

    Man verlegte Döring daraufhin am 10. Oktober in die sowjetische Haftanstalt in Berlin-Lichtenberg. Nach seiner Überführung in die Sowjetunion und der Ablehnung seines Gnadengesuches durch das Präsidium des Obersten Sowjets wurde er am 24. Dezember 1951, am Heiligabend, im Moskauer Gefängnis Butyrskaja hingerichtet. Der Leichnam wurde verbrannt, die Asche in ein Massengrab auf dem Friedhof Donskoje in Moskau geschüttet.

    Karl-Heinz Döring wurde am 29. Januar 1996 von der Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation als Opfer politischer Repression rehabilitiert. In der dazugehörigen Begründung heißt es, dass „die praktische Ausführung eines Spionageauftrages […] nicht festgestellt werden“ konnte.
  • Identifikationsnr.:737403
  • Nachname: Döring
    Karl-Heinz
  • Vorname: Karl-Heinz
  • Geburtsdatum: 21.8.1930
    Grimma
  • Geburtsort: Grimma
  • Verurteilungsdatum:1.12.1947
  • Mehr:
  • Gericht:SMT 1. Garde-Panzerarmee/Mechanisierte Armee (08640)
  • Gerichtsort:Radebeul
  • Strafnormen: Art. 19-58-8, StGB RSFSR
    Art. 58-11, StGB RSFSR
    Erlass vom 4.6.1947, Abs. 2
  • Strafmaß:25 Jahre
  • Haftorte: Bautzen (Speziallager)
    Bautzen I
  • Identifikationsnr.:698295
  • Nachname: Drygalski
    Kazimierz
  • Vorname: Kazimierz
  • Geburtsdatum: 9.6.1923
    Poznan/Polen
  • Geburtsort: Poznan/Polen
  • Verurteilungsdatum:28.3.1947
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-2, StGB RSFSR
  • Strafmaß:10 Jahre
  • Haftorte: Groß-Rosen (KZ)
    Mittelbau-Dora (KZ)
  • Identifikationsnr.:698298
  • Nachname: Dudeck
    Lothar
  • Vorname: Lothar
  • Geburtsdatum: 12.7.1926
    Elsterwerda
  • Geburtsort: Elsterwerda
  • Verurteilungsdatum:31.10.1947
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden
  • Strafnormen: Art. 58-4, StGB RSFSR
  • Strafmaß:10 Jahre
  • Haftorte: Dresden (NKWD/MWD)
    Sachsenhausen (Speziallager)
    Luckau (StVA)
  • Identifikationsnr.:3420458
  • Nachname: Dunkel
    Gerhard
  • Vorname: Gerhard
  • Geburtsdatum: 7.4.1914
    Köln-Kalk (Rheinprovinz)
  • Geburtsort: Köln-Kalk (Rheinprovinz)
  • Verurteilungsdatum:25.7.1951
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (48240)
  • Gerichtsort:Dresden (Bautzner Straße)
  • Strafnormen: Art. 58-10/2, StGB RSFSR
    Art. 58-11, StGB RSFSR
    Art. 58-6/1, StGB RSFSR
  • Strafmaß:Todesstrafe
  • Haftorte: Dresden (Bautzner Straße)
    Berlin-Lichtenberg (NKWD/MWD-UHA)
    Brest (Gefängnis Nr. 1)
    Moskau (Gefängnis Butyrskaja)
  • Fotos:
    Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Weitere Dokumente:Hinweis: Für eine weitergehende Nutzung, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf es der Zustimmung der Dokumentationsstelle Dresden. Bitte kontaktieren Sie uns dazu.
  • Kurzbiografie:Unter dem Vorwurf der Spionage für den amerikanischen Geheimdienst verhaftet

    Der gebürtige Kölner Gerhard Dunkel absolvierte eine Ausbildung zum Holzkaufmann und lebte bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in seiner Heimatstadt. Als sich ihm die Gelegenheit bot, seine Kenntnisse in der Sägewerkspraxis zu erweitern, siedelte er nach Elsterwerda um. Da ihm seit einem Unfall im Jahre 1919 die Finger der linken Hand fehlten, wurde er für wehruntauglich erklärt.

    Während der nationalsozialistischen Diktatur äußerte sich der parteilose Gerhard Dunkel kritisch zu den deutschen Angriffen auf Polen und auf die Sowjetunion. Daraufhin wurde er 1942 von der Gestapo wegen „staatsfeindlicher Äußerungen“ verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die Haftstrafe verbüßte er im Gefängnis am Münchner Platz in Dresden.

    Am 23. Juli 1946 trat Gerhard Dunkel der LDP bei. Er war zum zweiten Mal verheiratet und Vater von zwei Kindern. Seine Firma bot ihm eine Weiterbeschäftigung an, die er trotz des neuen Firmensitzes in Hamburg annahm. Jedoch kehrte er schon bald zu seiner Familie nach Elsterwerda zurück. Er beantragte einen Interzonenpass, um sich um seinen schwer erkrankten Vater in Pfaffendorf (heute ein Stadtteil von Bergheim) zu kümmern.

    Laut seinem späteren Gnadengesuch plante Gerhard Dunkel im Oktober 1950, sich mit seiner zweiten Ehefrau um eine Zuzugserlaubnis in die Bundesrepublik zu bemühen und fuhr zu diesem Zweck nach West-Berlin. Sein Antrag wurde abgelehnt, er sei jedoch zugleich an die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) verwiesen worden. Im Gegenzug für einige Dienste, wie die Überprüfung der Lage einer Munitionsanstalt (Muna) zwischen Fürstenwalde und Magdeburg und die Beschaffung eines Versteckes für ein Vervielfältigungsgerät, sei ihm die Erteilung einer Zuzugsgenehmigung in Aussicht gestellt worden. Bei einer erneuten Fahrt nach West-Berlin habe ihn sein KgU-Kontaktmann mit einem Agenten des amerikanischen Geheimdienstes bekannt gemacht. Auf den nun folgenden elf Fahrten durch die DDR sammelte Gerhard Dunkel nach Ermittlungsunterlagen der DDR-Staatssicherheit Informationen zu Kasernen in Dresden, über Truppenarten und Feldpostnummern sowie zu Militärtransporten. Außerdem erhielt er zur Verbreitung antisowjetische Flugblätter und sollte Karten zu Gleisanlagen und Fahrpläne von Gütertransporten beibringen. Ein junger Mann aus Dresden, den er versuchte anzuwerben, zeigte ihn bei der DDR-Staatssicherheit (MfS) an und berichtete dort über die folgenden Treffen.

    Am 8. März 1951 wurde Gerhard Dunkel in Dresden, dem Wohnort seiner Kinder, unter dem Vorwurf der Spionage für den amerikanischen Geheimdienst durch Mitarbeiter des MfS verhaftet. Er wurde sechs Tage später an die sowjetische Geheimpolizei überstellt und in das MGB-Gefängnis auf der Bautzner Straße überführt. Nach knapp fünf Monaten Untersuchungshaft verurteilte ihn das Militärtribunal der Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland (Feldpostnummer 48240) am 25. Juli 1951 in Dresden auf der Grundlage von Artikel 58-6, Abschnitt 1 (Spionage), Artikel 58-10, Abschnitt 2 (antisowjetische Propaganda) und Artikel 58-11 (konterrevolutionäre Gruppenbildung) des StGB der RSFSR zum Tod durch Erschießen. Gemeinsam mit ihm wurden 13 weitere Angeklagte, deren Namen er größtenteils in den Verhören durch das MfS genannt hatte, zu Haftstrafen verurteilt. Das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR lehnte seine Begnadigung am 3. Oktober 1951 ab. Das Todesurteil wurde am 9. Oktober 1951 im Butyrka-Gefängnis in Moskau vollstreckt. Ein Massengrab auf dem Friedhof Donskoje in Moskau wurde zur letzten Ruhestätte.

    Die Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitierte Gerhard Dunkel am 14. Juli 1994 als Opfer politischer Repressionen.
  • Identifikationsnr.:630463
  • Nachname: Dupelicz
    Stephan
  • Vorname: Stephan
  • Geburtsdatum: 15.9.1910
    Naundorf
  • Geburtsort: Naundorf
  • Verurteilungsdatum:22.3.1948
  • Mehr:
  • Gericht:SMT Sachsen (SMA/Land)
  • Gerichtsort:Dresden (Münchner Platz)
  • Strafnormen: Art. 16-108/1, StGB RSFSR
    Art. 16-108/2, StGB RSFSR
  • Strafmaß:10 Jahre
  • Haftorte: Dresden (Münchner Platz)
    Bautzen (Speziallager)
    Sachsenhausen (Speziallager)
    Luckau (StVA)
  • Identifikationsnr.:698302